Das war das Weinbaujahr 2023

Das Weinbaujahr 2023 wird uns als sehr wechselhaftes und arbeitsreiches Jahr in Erinnerung bleiben. So gab es relativ viele Wetterextreme und alles in allem sehr hohe Durchschnittstemperaturen.

Nach einem schneearmen und milden Winter waren auch die ersten drei Monate des Jahres 2023 geprägt von wenig Niederschlag und gemäßigten Temperaturen. Besonders der März war überdurchschnittlich warm, was den Vegetationsstart um einiges beschleunigte. Bereits in der letzten Märzwoche begannen die frühesten Rebanlagen mit dem Austrieb. Schon bald zeigte sich sortenübergreifend eine hohe Gescheinsanzahl. Ein durchschnittlicher April, mit Temperaturen leicht unter dem langjährigen Mittelwert, bremste die Vegetation etwas ein.

Ein niederschlagsreicher Mai mit 21 Regentagen und durchschnittlichen Temperaturen trugen dazu bei, dass die Rebblüte trotz des frühen Austriebes sich dem langjährigen Mittelwert annäherte und erst Ende Mai begann. Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ein verspäteter Erntebeginn von circa einer Woche im Vergleich zum Vorjahr ab. Unbeständig, aber ohne nennenswerte Niederschläge begann der Juni. In der zweiten Monatshälfte stellte sich endlich ein etwas stabileres Hoch ein, welches direkt die erste Hitzewelle mit sich brachte. Verwöhnt durch das feuchte Frühjahr, zeigten einige Anlagen bereits nach wenigen Tagen hochsommerlichen Wetters, deutliche Trockenheitsanzeichen - in Form von gelben Blättern. Anfang Juli war es mit der stabilen Witterung wieder vorbei. Es wechselten sich Regenphasen und Hitzewellen ab. Zu Buche standen am Ende 130 Liter pro Quadratmeter Regen (70% über dem langjährigen Durchschnitt) und zwei bemerkenswerte Hitzewellen. Infolge der vielen Niederschläge war ein hoher Pilzdruck zu beobachten, was zu einer vermehrten Anzahl von Pflanzenschutzmaßnahmen führte.

In der letzten Juliwoche begann das ersehnte „Weichwerden“ der Beeren. Die sortenübergreifend hohe Gescheinsanzahl und die gute Versorgung nach der Blüte machten sich in den Weinbergen bemerkbar. Bis auf den Gewürztraminer zeigten alle Sorten ein vielversprechendes Ertragspotential - allen voran Sauvignon und Weißburgunder. Mit stabiler Witterung aber mit außerordentlich kühlen Nächten begann der August. In der zweiten Augustwoche wurden an der Wetterstation Reitwiesen, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, Temperaturen unter 11°C gemessen, ehe es mit hochsommerlichen Temperaturen über 30°C weiter ging. Für Abkühlung sorgte ein Mittelmeertief am 26. August welches binnen drei Tagen bis zu 90 Liter pro Quadratmeter Niederschlag brachte. Ob es diese extremen Temperaturunterschiede waren, welche vor allem Burgundersorten in frühen Lagen im Reifeverlauf störten und sie teilweise in eine Reifeunterbrechung zwang, kann nur vermutet werden.

Nach anhaltenden Wetterturbulenzen im Sommer wurde uns ein goldener Herbst beschert. Überdurchschnittlich warme Temperaturen und stabile Witterung mit nur wenigen Regenschauern, ließen uns die Ernte Schritt für Schritt ins Trockene bringen. Ungewöhnlich in diesem Jahr war der Reifeverlauf der verschiedenen Lagen. Vor allem bei den weißen Sorten erlitten einige Anlagen in tiefen Lagen eine Art Reifestopp, während die mittleren und höheren Lagen munter weiter Zucker einlagerten. Dies führte dazu, dass höhere Lagen über dem Dorf teilweise gleichzeitig mit den Lagen am See gelesen wurden. Dank der stabilen Witterung während der Lesephase wurden insgesamt sehr gute Traubenqualitäten in die Kellerei geliefert.

Besonders begeistert hat unseren Kellermeister das geschmacklich großartige Potenzial der Chardonnay-Trauben unter den Weißweinen. Bei den Rotweinen zeigten sich überdurchschnittliche Qualitäten beim Vernatsch, Blauburgunder und Lagrein. Insgesamt können wir jedoch festhalten, dass wir bei allen Sorten optimal reifes und gesundes Traubenmaterial keltern durften und uns qualitativ hochwertige Weine erwarten werden.


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