Nach einem milden Winter war das Weinbaujahr 2024 von einer vergleichsweise regenreichen Witterung geprägt.
Der März brachte ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen und zeigte sich mit fast dreifach überdurchschnittlichen Regenfällen äußerst nass. Dank der milden Temperaturen setzte der Austrieb der Reben ähnlich früh ein wie im Vorjahr, sodass bereits Ende März die ersten Knospen sichtbar waren.
Der April begann mit sommerlichen Temperaturen über 20 °C, allerdings hielt diese Wärmeperiode nicht lange an. Ab der Monatsmitte sorgte ein Kälteeinbruch für eine deutliche Abkühlung.
Auch der Mai blieb regenreich. Insgesamt wurde das Frühjahr eines der nassesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Bis Ende Mai verzeichneten wir in Kaltern nahezu 510 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, davon allein 180 Liter im Mai. Diese außergewöhnliche Feuchtigkeit verlangsamte die Entwicklung der Reben etwas, sodass die Blüte trotz des frühen Vegetationsbeginns erst im langjährigen Durchschnitt einsetzte. In den frühesten Lagen, nahe dem Kalterer See, begann die Chardonnay-Blüte um den 22. Mai.
Der Juni setzte die Regenperiode fort, bevor sich das Wetter erst ab der zweiten Julihälfte stabilisierte. Die erste Hitzewelle des Jahres fiel mit dem Reifebeginn der Trauben zusammen, was den Pflanzen eine wichtige Wachstumsphase unter optimalen Bedingungen ermöglichte. Auch der August präsentierte sich warm und stabil, eine vielversprechende Grundlage für die Aromabildung der Trauben.
Die erste Septemberwoche bot sonnige und warme Tage – ideale Bedingungen für den Start der Ernte. In dieser Zeit wurden die ersten Ruländer- und Sektgrundweinparzellen gelesen. Kurz darauf setzte jedoch erneut Regen ein, begleitet von einem Temperaturrückgang. Das wechselhafte Wetter hielt während der gesamten Erntezeit an.
Der Altweibersommer ließ in diesem Jahr auf sich warten. Unsere Winzer nutzten jedoch geschickt die trockenen Phasen, um das Traubengut in optimalem Zustand einzubringen. Vor allem die späten Rotweinsorten stellten aufgrund der widrigen Bedingungen eine Herausforderung dar, und in einigen Lagen musste die Lese vorzeitig erfolgen.
Am 15. Oktober schloss der Kellermeister die Tore der Kellerei und beendete ein Jahr, das sowohl Geduld als auch Flexibilität verlangte. Die Erntemenge fiel kleiner aus als in den Vorjahren, doch die sorgfältige Arbeit im Weinberg und Keller lässt auf vielversprechende Ergebnisse hoffen.
Nun bleibt es spannend, die weitere Entwicklung der Weine im Keller zu verfolgen. Die Erfahrung zeigt, dass auch herausfordernde Jahrgänge immer wieder mit besonderen Weinen überraschen können. Wir blicken optimistisch in die Zukunft und freuen uns darauf, schon bald die ersten Weine probieren zu dürfen.